Die Anaplasmose ist eine bakterielle Erkrankung mit Anaplasma phagocytophilum Bakterien die durch Zecken auf den Hund übertragen werden.
Ursache
Anaplasmose wird durch heimische Zecken, wie den Holzbock übertragen, die Bakterien befallen und zerstören die weißen Blutkörperchen. In Deutschland sind zu bis 30 Prozent aller Hunde mit dem Erreger infiziert.
Symptome
Nach der Übertragung der Erreger der Anaplasmose, greifen die Bakterien (Anaplasma phagocytophilum) die weißen Blutkörperchen (Granulozyten) an und zerstören diese nachhaltig. Nach dem Stich der Zecke vergehen bis zu 24 Stunden bis die Erreger auf den Hund übertragen werden. Die Inkubationszeit bis zum Ausbruch der ersten Symptome beträgt bis zu 10 Tagen.
Nach der Übertragung setzen die ersten Symptome der Anaplasmose ein, plötzliches Fieber – der Hund liegt herum und ist matt, Erbrechen und Durchfall kommen dazu. Im weiteren Verlauf schädigen die Bakterien die weißen Blutkörperchen, dies führt zu einer ausgeprägten Blutarmut in Verbindung mit einer multiplen Organschädigung. Davon können Milz, Leber und Nieren betroffen sein. In einigen Fällen erblindet der Hund.
Diagnose
Antikörper können erst nach einem Monat nach erfolgter Ansteckung nachgewiesen werden. Bei einer eventuell länger bestehenden Infektion kann ein Antikörper-Test durchgeführt werden. Der hierbei gewonnene Titer-Wert hat eingeschränkte Aussagekraft, da immer bedacht werden muss, dass Antikörper auch noch lange nach einer Eliminierung von Erregern im Blut nachweisbar sind.
Behandlung
Anaplasmose kann behandelt werden, nicht alle Hunde können aber geheilt werden.
Eventuell haben einige Hunde Reste des Bakteriums noch im Knochenmark, was durch Medikamente schlecht behandelt werden kann. Es müssen aber bei infizierten Hunden nach einer Behandlung keine weiteren Schübe folgen.
Die Behandlung selbst erfolgt mit Antibiotika über einen Zeitraum von 4 Wochen, ist aber auch länger möglich.
Besonders wirksam ist vor allem der Wirkstoff Doxycyclinhyclat.
In schweren Fällen können Gaben von Cortison erforderlich sein, auch Bluttransfusionen sind unterstützend hilfreich.
Um schnell eine Therapiekontrolle zu haben, kann die Thrombozytenzahl immer wieder überprüft werden.
Vorbeugend empfehlen wir eine entsprechende Zeckenprophylaxe.
Unbehandelt verläuft eine akute Anaplasmose sehr schwer und kann zum Tode führen.
Bei schneller Diagnose und konsequenter Behandlung sind die Chancen für den Hund aber gut.
Diese Rubrik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt auf keinen Fall die Konsultation eines Tierarztes Ihres Vertrauens!
Kontakt
c/o Martina Zürn