Sie ist mittlerweile weltweit verbreitet.
Die Infektion erfolgt durch Aufnahme aus der Umwelt. Giardien überleben als Zysten im Kot infizierter Hunde und gelangen so wieder in die Umwelt. Die Zysten sind außerordentlich widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen, in kaltem Wasser können sie bis zu drei Monate infektiös bleiben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Giardien als Zoonose-Erreger eingestuft, also als vom Tier auf den Menschen übertragbar.
Symptome
Symptome treten vor allem bei Welpen oder Hunden mit einem geschwächten Immunsystem auf.
Die typischen Anzeichen einer Giardieninfektion sind starker, wiederkehrender Durchfall.
In einigen Fällen ist dieser leicht blutig, manchmal schaumig und/oder von Schleimspuren durchsetzt.
Auch können Erbrechen und starker Gewichtsverlust auftreten.
Bei gesunden, kräftigen ausgewachsenen Tieren verläuft eine Ansteckung mit Giardien oftmals symptomlos.
Diagnose
Die Giardien werden über den Kot diagnostiziert. Da nicht jede Kotprobe Giardien enthält, sollte der Kot mindestens über drei Tage gesammelt werden und dem Tierarzt zur Untersuchung übergeben werden. Bitte lassen Sie keinen Schnelltest machen. Nach unseren Erfahrungen ist dieser leider nicht immer zuverlässig.
Behandlung
Die Behandlung erfolgt mit speziellen Medikamenten (z.B. Fenbendazol, Metronidazol), welche die Parasiten abtöten. In der Regel wird der Hund mehrere Tage lang behandelt. Nach etwa zwei bis vier Wochen muss die Behandlung wiederholt werden, auch wenn Ihr Hund keine Symptome mehr zeigt.
Während der Behandlung sollte die Ernährung des Hundes möglichst kohlehydratfrei sein – also kein Trockenfutter. Giardien ernähren sich hauptsächlich über Kohlehydrate. Zusätzlich können Sie dem Futter täglich einen Teelöffel Kokosöl (1 g pro 10 kg Körpergewicht) zusetzen. Kokosöl hat die Eigenschaft, dass sich an den Magen- und Darmwänden nichts mehr festsetzen kann und so der Entwicklungszyklus der Parasiten unterbrochen wird. Darüber hinaus stärkt Kokosöl das Immunsystem.
Zusätzlich sollte der Kot des Hundes in dieser Zeit eingesammelt und über den Hausmüll entsorgt werden. Um eine erneute Infektion zu vermeiden, ist es sinnvoll, Liegeplätze und Zwinger zu desinfizieren sowie den Hund gründlich zu reinigen (zum Beispiel zu baden). Da Giardien in einigen Fällen auch den Menschen befallen können, ist ist eine ausreichende Hygiene, wie gründliches Händewaschen, nachdem man den Hund gestreichelt hat, wichtig.
Nach einer zweimaligen Behandlung des Hundes sollte der Kot-Test zur Sicherheit wiederholt werden.
Prognose
Bei einer entsprechenden Behandlung ist die Prognose von Giardien beim Hund günstig.
Da die Parasiten mittlerweile weit verbreitet sind, ist eine Wiederansteckung möglich. In diesem Fall ist eine erneute Behandlung des Hundes unabdingbar erforderlich.
Diese Rubrik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt auf keinen Fall die Konsultation eines Tierarztes Ihres Vertrauens!
Kontakt
c/o Martina Zürn