Ehrlichiose

Die Ehrlichiose der Hunde (auch Tropische Canine Panzytopenie, "Zeckenfieber") ist eine akute bis chronische Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Ehrlicha canis verursacht wird. Die Übertragung der Ehrlichiose geschieht primär durch die Zeckenart "braune Hundezecke".

Ursache
Die Übertragung erfolgt ausschließlich über den Biss von Zecken, zumeist durch die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) als Vektor. Sie kommt besonders in Südeuropa ab Zentralfrankreich vor, in den Mittelmeerländern, Portugal, Kanaren, aber z.T. auch bereits nördlich der Alpen und somit auch zunehmend in Deutschland.
Bei ihrer Blutmahlzeit überträgt die Zecke die Erreger, welche sich in den weißen Blutkörperchen (Monozyten und Lymphozyten) ansiedeln und damit die Immunabwehr schädigen. Sie werden mit dem Blut in die Organe getragen, verursachen dort Vergrößerungen der Milz und Leber und durch die Zerstörung der Thrombozyten kleinste Blutungen.
Eine direkte Übertragung z.B. von Hund zu Hund ist praktisch ausgeschlossen. Die Inkubationszeit beträgt bis zu 3 Wochen.

Symptome
Die Ehrlichiose beim Hund lässt sich in drei Stadien unterteilen:

Akute Krankheitsphase:
In dieser Phase der Ehrlichiose sind betroffene Hunde matt und abgeschlagen und haben Fieber. Die Lymphknoten schwellen an und die Milz vergrößert sich (Splenomegalie). Die Anzahl der Blutplättchen (Thrombozyten), die für die Blutgerinnung wichtig sind, sinkt. In der Folge treten kleine, farbspritzerartige Blutungen der Haut (Petechien) auf. Seltener kommt es zu Erbrechen, gelegentlich tritt flüssiger, bisweilen auch eitriger Nasenausfluss aus. Die akute Krankheitsphase der Ehrlichiose beim Hund dauert zwischen einer und vier Wochen an.

Beschwerdefreie Krankheitsphase:
Obwohl der Hund mit der Ehrlichiose infiziert ist, fallen keinerlei Krankheitszeichen auf.

Chronische Krankheitsphase: In der chronischen Krankheitsphase verursacht die Ehrlichiose beim Hund massive Blutbildveränderungen. Die Anzahl der weißen und roten Blutzellen sowie die der Blutplättchen sinkt dramatisch, gleichzeitig steigt die Menge an bestimmten sogenannten Immunglobulinen. Es kommt zu plötzlicher Erblindung, Blutungen, Gelenkentzündung und Nierenschwäche. Auch eine Hirnhautentzündung (Meningitis) kann vorkommen, betroffene Hunde leiden dann unter Verwirrtheit, Gleichgewichtsstörungen oder Lähmungen. Vielfach sterben Hunde in dieser Krankheitsphase der Ehrlichiose.

Diagnose
Die Ehrlichiose kann mit einem Bluttest oder einer Gewebeprobe im Labor diagnostiziert werden.

Behandlung
Zur Behandlung wird ein Antibiotikum, das sogenannte Doxycyclin verwendet. Es muss mindestens 10, besser 21 Tage lang verabreicht werden. Schon innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden tritt in den meisten Fällen eine Besserung ein. 

Bei schwerwiegenden Fällen sind Bluttransfusionen unterstützend notwendig, um die Zeit bis zur ausreichenden, körpereigenen Blutzellen-Bildung zu überbrücken.

Zusätzliche, kurzzeitige Gaben von Kortison fördern den Heilungsprozess. Zur Stimulierung der Knochenmarks-Aktivität (Nachbildung von Blutzellen) werden zum Teil Anabolika gegeben. Starkes Nasenbluten kann durch spezielle Nasentropfen zum Stillstand gebracht werden.
Homöopathische Präparate und Vitamin B können den Heilungsprozess unterstützen.

Nach sechs bis neun Monaten sollte zur Kontrolle eine erneute Blutuntersuchung erfolgen.

Vorbeugend empfehlen wir eine entsprechende Zeckenprophylaxe.

Prognose
Rechtzeitig behandelt sind die Aussichten auf Heilung sehr gut.


Zurück zur Gesundheitsecke


Hinweis:
Diese Rubrik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt auf keinen Fall die Konsultation eines Tierarztes Ihres Vertrauens!

Gesundheitsecke

Bakterielle Infektionserkrankungen

- Anaplasmose

- Babesiose

- Borreliose

- Ehrlichiose

- Leishmaniose

 

Besonderes Augenmerk:
- Herzwurm

- Hautwurm


Virale Infektionskrankheit:

- Staupe

 

Parasiten:
- Giardiose

- Kokzidien

 

Würmer:
- Bandwurm

- Hakenwurm

- Lungenwurm

- Peitschenwurm

- Spulwurm